Wiederholung gefordert

32 TSG-Denksportler trainierten eine Woche lang alle Aspekte des Schachspiels

NEURUPPIN (mj) – Nach einem Jahr Pause veranstaltete die Turn- und Sportgemeinschaft Neuruppin ihr siebtes Schachlager in Groß Woltersdorf (Prignitz). 32 Kinder der dritten bis sechsten Klasse der Grundschule „Karl Liebknecht“ sowie der Kita Kunterbunt lernten fünf Tage lang alle Finessen des königlichen Spiels kennen. „Bedanken möchten wir uns insbesondere bei der Stiftung Soziales Neuruppin“, so Lagerleiter Mathias Jäkel und ergänzte, „sie unterstützte uns einmal mehr finanziell und sorgte dafür, dass neben dem täglichen sechsstündigen Schachtraining auch noch ein entsprechendes Rahmenprogramm ermöglicht wurde.“

Vier Bereiche von der Eröffnung, über das Lösen von Taktikaufgaben, dem Erlernen der exakten Endspieltechnik sowie die generelle Stellungsbewertung standen auf der Agenda. Jäkel: „Der Schwerpunkt lag jedoch bei der Eröffnung.“ Damengambit und Grünfeldindisch für Weiß, diverse Sizilianisch-Varianten für Schwarz waren hier die Stichworte. Die Kinder mussten ausdauernd üben, ehe die Trainer sich zufrieden zeigten.

Freude bereitete traditionell das Bearbeiten der Taktikaufgaben. Jäkel: „Matt in 1 und 2, darunter viele Stellungsbilder mit Springer – das war schon interessant.“ Auch die Endspiele, hier beschränkten sich die TSG-Verantwortlichen auf Bauern- und Turmendspiele sorgten für einiges Staunen. Letztlich schafften alle Aktiven die Prüfungsaufgaben und erhielten mit dem Pokal ihren verdienten Lohn. Der letzte Prüfling konnte erst am Donnerstagabend weit nach 22 Uhr aufatmen.

Neben dem vielfachen Training absolvierten die Teilnehmer entsprechenden Ausgleichssport. Schwimmen und Laufen sieben Uhr morgens waren ebenso obligatorisch, wie Wanderungen am Nachmittag. „Das alles ist besonders wichtig, um am nächsten Tag optimale Leistungen am Brett zu erreichen.“

Weitere Höhepunkte waren das Blitzschachturnier, das Rodeln auf der ansässigen Sommerbahn, eine mehrstündige Schatzsuche im Naturlehrpark, ein Mau-Mau-Turnier sowie diverse Tischtennisduelle gegen die Übungsleiter. Demzufolge war am Ende der Woche das Feedback der Kinder, wenngleich sie erschöpft waren, klar: „Wann findet das nächste Camp statt?“

Teilnehmer: Lotta Jäkel (Kita Kunterbunt), Stella Klein, Hannah Loewe, Carolin Peters, Aiyana Porschke, Philipp Höffler, Max-Lennard Frisch, Tessa Naumann, Viktoria Kalganow (alle Klasse 3), Pascal Schneider, Lenia Höffler (beide Klasse 4), Milena Gohlke, Marie Dachselt, Emily Schulze-Herringen, Sophie Kuhr, Paula Wöller, Laurentien Rabenalt, Raamesh Popal, Dean Hatschbach, Felix Jänsch, Luca Buschow, Henrik Müller, Neo Hintze, Leonard Steiner, Finjas Kasiske (alle Klasse 5), Rishad Popal, Florian Peters, Malte Aßmann, Jerry Preuck, Julie Marie Wegner, Mia Kurzmann, Claudia Anwand (alle Klasse 6)

Trainer: Waldemar Halle, Dr. Julia Jäkel, Wolfgang Hein, Mathias Jäkel

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Ganztag in der Woche vom 12.-16.06.2017

NEURUPPIN (mj) – Da ein nicht unwesentlicher Teil der Übungsleiter diese Woche im Schachlager verweilt, ist mit Einschränkungen des TSG-Ganztagsangebotes zu rechnen. Demnach findet am 12. Juni kein Leistungsschach von 16.15-18.30 Uhr statt. Alle anderen Angeboten werden dagegen vertreten und können somit besucht werden.

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Erwartet schwere Züge

Virginia-Atlanta Pietsch bei den Deutschen Einzelmeisterschaften des Schachnachwuchses im Hochsauerland

WILLINGEN (mj) – Ein großes Abenteuer erlebte Virginia-Atlanta Pietsch (DWZ 1065) von der TSG Neuruppin bei den Deutschen Einzelmeisterschaften des Nachwuchses in Willingen. Als dritter Neuruppiner Denksportler überhaupt schaffte sie nach Andreas Gropp (1994) und Julius Blankenstein (2004) die Qualifikation ins Hochsauerland.

Dass es das härteste Turnier ihres Lebens in der U16 weiblich werden würde, war von Beginn an klar. Die Gegnerschaft hatte häufig 600 DWZ-Punkte und mehr. Insgesamt fast 700 Aktive und noch einmal so viele Trainer und Angehörige sorgten für ein riesiges Turnier, das jederzeit prächtig von der Deutschen Schachjugend organisiert war.

Runde 1: Gegen Michela Manco (TV Tegernsee, 1773) kam Pietsch ordentlich aus der Damengambit-Eröffnung. Im tiefen Mittelspiel tauchte plötzlich ein gegnerischer Läufer im eigenen Lager auf, so dass der Platz eng wurde. Nach einem Bauernverlust fiel die ganze Stellung zusammen.

Runde 2: Lange blieb Virginia Pietsch mit Schwarz in ihrer Vorbereitung gegen Verena Kolb (SV Seubelsdorf, 1673). Beim Übergang vom Mittel- ins Endspiel folgte ein brillantes Bauernopfer auf b3. Trainer Mathias Jäkel jubelte jedoch zu früh. Sie vertauschte die Zugfolge, der sicher geglaubte Punkt mit dem Turmopfer war verloren.

Runde 3: Wieder kam die Sizilianische Verteidigung für die 15-Jährige auf Brett. Einen Bauernvorstoß von Gegnerin Kristina Lücke (Wilhelmshavener SC, 1441) unterschätzte Pietsch und verlor frühzeitig.

Runde 4: Sofort unter Druck geriet die Gymnasiastin gegen Henrike Voß vom Hamburger SK (1683). Die Gegnerin verhinderte die Rochade, so dass auch ein Zusammenwirken der Figuren nicht möglich und die Niederlage die Folge war.

Runde 5: Eine zweischneidige Partie stellte das Match gegen Edna Marlene Fricke (SV Friedrichshagen, 1264) dar. Durch die entgegengesetzten Rochaden entstand eine scharfe Stellung. Im 19. Zug sorgte ein Figureneinsteller für die sofortige Aufgabe.

Runde 6: Die wohl beste Partie von Virginia Pietsch folgte gegen Madita Mönster (SK Wildeshausen, 1873). Mit einer neuen Eröffnung brachte sie die stark eingeschätzte Gegnerin aus dem Konzept. Mit einem taktischen Trick aktivierte sie im Mittelspiel ihren Läufer und gewann einen Bauern. In der Folge einigten sich beide zufrieden auf eine Punkteteilung.

Runde 7: Gegen Miriam Weimert (SG Turm Leipzig, 1883) geriet Pietschs schwarze Dame in eine Fesselung. Ein Abzug mit Turmverlust und später der Partieverlust war die Folge.

Runde 8: In der vorletzten Turnierpartie gegen Alexandra Mundt (Lübecker SV, 1580) gewann Pietsch zunächst einen Bauern im Zentrum, hatte jedoch Schwierigkeiten, das Feld f2 ordentlich zu decken. Die Gegnerin entfachte nahezu alle Figuren auf dieses Feld, was letztlich zum Sieg führte.

Runde 9: Es blieb bei einem halben Punkt für das gesamte Turnier, da auch gegen Johanna Ehmann (SF Sasbach, 1748) ein Fehler passierte. Mit dem 13. Zug f6 schwächte Pietsch ihr Feld e6 eklatant. Diese Unachtsamkeit wurde eiskalt bestraft.

Mit einem halben Zähler aus neun Runden behielt Pietsch ihren Setzlistenplatz 24. Eine Erfahrung war das Turnier, das über insgesamt 9 Tage ging, allemal. Ihre DWZ konnte sie sogar um sieben Punkte verbessern, sie liegt jetzt bei 1072.

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Versuch eines Tagebuches – Teil 7 (aus dem Arbeitszimmer)

NEURUPPIN (mj) – Die achte Runde brachte für Virginia leider keinen Erfolg bei den Deutschen Einzelmeisterschaften in Willingen. Mit Weiß überraschte sie mit einer neuen Eröffnung, musste nach einigen Ungenauigkeiten aber eine Niederlage hinnehmen. Morgen läuft die letzte Runde ab neun Uhr, wie immer wird Virginias Partie live übertragen. Abends ist dann die Siegerehrung, die wohl auch live gestreamt wird.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Ich sitze gerade in meinem Arbeitszimmer und bewundere die Bewässerung meines neuen Rasens. Dieser kommt interessanterweise aus Leegebruch, qualitativ hochwertig, wie ich finde. Nachdem ich vor etwa einem Jahrzehnt unnötigerweise den dortigen Schachverein als Spaßverein bezeichnete, muss ich sagen, dass dort das Schach und der Rasen stimmt. Derweil bereite ich gerade die Schachlagerhefter für die 31 Teilnehmer vor. Nächste Woche geht es nach Groß Woltersdorf, das wird bestimmt gut.

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Versuch eines Tagebuches – Teil 6 (aus dem Garten)

NEURUPPIN (mj) – Ein Spruch lautet: „Wollt ihr uns als Erster sehen, müsst ihr die Tabelle drehen.“ Das klingt erst einmal nicht besonders nett, beschreibt in gewisser Weise aber, wo die Brandenburger Schachspieler derzeit im bundesweiten Ranking stehen. Das ist keinesfalls als Kritik in Richtung der Spielerinnen und Spieler zu sehen, dennoch sprechen die Ergebnisse eine deutliche Sprache. Fast alle Aktiven verharren in der Nähe ihrer Setzplätze. Für die letzten zwei bis drei Runden wünsche ich dennoch maximale Kampferfolge.

Virginia übersah in der Eröffnung einen Trick. So schnell die Partie begann, so schnell war sie auch wieder zu Ende. Am morgigen Freitag dürfte sie die weißen Figuren führen. Was gibt es sonst noch zu berichten? Ich beobachte seit einer halben Stunde einen Regenwurm im Garten, der das Ziel hat, über die Terrasse zu krabbeln – spannend.

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Versuch eines Tagebuches – Teil 5 (aus der KLS-Neuruppin)

NEURUPPIN (mj) – Die Mechanismen im Sport sind nicht wirklich feierlich. Hat ein Trainer mit einer Mannschaft oder einem Individualkämpfer kein Erfolg, so ist nahezu immer der Trainer schuld. Dortmund im Fußball kann davon ein Lied singen, Angelique Kerber hält zumindest ihrem Trainer Torben Beltz die Treue – bis die Rasensaison im Tennis endet. Manchmal sind Trainerwechsel von Erfolg gekrönt, manchmal auch nicht. Bei Virginia hat sich der Erfolg eingestellt, nach einem Trainerwechsel (vielen Dank an dieser Stelle an alle, die Virginia vor Ort mental etc. unterstützen). Ein Remis gegen Madita Mönster (DWZ 1873, SK Wildeshausen) in Runde 6 mit Schwarz ist fantastisch, es war sogar ein Sieg drin. Das ist an der Stelle aber egal, so dass die Stimmung wohl recht ausgelassen sein dürfte. Viele Grüße nach Willingen!

Was gibt es sonst noch zu berichten? Der Schulalltag ist zurück, ein heftiges Gewitter zog über Neuruppin, in der DEM-Whatsapp-Gruppe findet Realsatire statt und meine Fußballmannschaft mit mir als Edeltorschütze gewann mit gefühlten 20 Toren Vorsprung. Erwartungsgemäß war auch der Sieg der Brandenburger Fußball gegen Bayern mit 3:1 in Willingen. Einfach ein perfekter Tag.

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Versuch eines Tagebuches – Teil 4 (von der Autobahn)

WILLINGEN / NEURUPPIN (mj) – Die Nichtvereinbarkeit von Beruf und Hobby zwang mich, bereits um sechs Uhr die Waagerechte zu verlassen und den Koffer zu packen. Nach der Einnahme des leckeren (Diät)-Frühstücks sowie einem weiteren Fachgespräch mit Hagen (vgl. Glaskönig Döbern, der), ging es ab 08.05 Uhr via B251, B252, A44, A7, A2, A10 und A24 zurück in die Heimat. Als ich sicher um 12.50 Uhr in der Fontanestadt landete, sah ich schon die U10-Partie von Justin auf meinem Handtelefon. Hagen dürfte wohl nicht gerade gejubelt haben. Das nächste Fachgespräch folgt jedoch bestimmt, vermutlich zur LEM 2018 in Gnewikow

Virginia hat leider dazu auch keinen besonders großen Grund. Die Vormittagsrunde sowie Nachmittagsrunde verliefen enttäuscht. Fehler im Spielaufbau werden bei der DEM gnadenlos bestraft. Kopf, weiter gehts. Morgen Vormittag ist erst einmal Erholung von der Doppelrunde angesagt. Jetzt wird auch nur noch eine Partie pro Tag gespielt. Und sonst? Morgen ist Mädchenschachtag. Und Schule.

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Versuch eines Tagebuches – Teil 3 (aus Willingen)

WILLINGEN (mj) – Da die ältere Jugend am Vormittag keine Partie zu bestreiten hatte, wurde selbige kurzerhand zum Wandern in Richtung Wildpark eingeladen. Da die Preise aber dort nicht besonders zusagten, ging die Wanderung weiter. Weiter auf den Ettelsberg (830m). Ich werde noch zum Spezialisten für diesen Berg.

Am Nachmittag geriet Virginia fürchterlich unter die Räder, schnell vergessen die Partie. Für die Brandenburger Spieler läuft es insgesamt gesehen durchwachsen. Lichtblicke sind sicherlich Daniel Woithe (Briesen, Remis gegen 2200) sowie Maximilian Mätzkow (Eberswalde). Letztgenannter nahm heute einen 2400er auseinander. Ich wollte eigentlich in Usseln ein Freibad zum Bahnenschwimmen nutzen, wurde aber abgewiesen: „Wir arbeiten montags nicht.“ Auch nicht schlecht.

Nach dem Abendessen folgte eine etwa 4 Kilometer lange Wanderung durch die Innenstadt und dann zurück über Minigolfbahn sowie Eissporthalle. Ein paar Partien wurden auch noch angeguckt.Morgen beginnt für mich leider die Rückreise. Die Schule wartet wieder.

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Versuch eines Tagebuches – Teil 2 (aus Willingen)

WILLINGEN (mj) – Die ersten zwei Partien hat Virginia gespielt – leider beide verloren. Dabei war insbesondere das zweite Match (Gegnerin Verena Kolb hatte etwa 600 DWZ-Punkte mehr) klasse, 30. Txf2 hätte zum sofortigen Sieg genügt. Das war schon bitter, egal, weiter gehts. Positiv ist bereits, dass Virginia dank guter Vorbereitung hervorragend aus der Eröffnung kommt und absolut spielbare Mittelspiele hat. Was gibt es sonst zu berichten?

Meine fünfundvierzig minütige Bergwanderung auf den Ettelsberg war schon interessant. Knapp 270 Höhenmeter waren auf den etwa 3 Kilometern zu überwinden. Oben angekommen, warteten etwa 3000 Betrunkene, davon zahlreiche „Fußballfans“. Nicht gerade sehr angenehm, zumal die Aggressivität dieser Leute doch besonders ist. Für den Rückweg investierte ich 6,50 Euro, die hiesige Seilbahn brachte mich in 4 Minuten und 43 Sekunden ins Tal.

Am Abend folgte mit der Delegationsleiterin eine weitere Wanderung. Die Rodelbahn wurde ebenso begutachtet wie der Park und die „Innenstadt“. Wie sollte es anders sein, waren auch hier sehr viele Gruppen anzutreffen, die zu tief ins Glas geschaut haben. Jetzt gehts an die Vorbereitung für den nächsten Tag.

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Versuch eines Tagebuches – Teil 1 (aus Willingen)

WILLINGEN (mj) – Pünktlich um 07.30 startete das rote Mobil, um exakt fünf Stunden später dank doppelter Sputnikgeschwindigkeit die Metropole im Hochsauerland (via A24, A10, A2, A33, B480 und B251)  zu erreichen. Dank hervorragender Organisation von Martina konnten wir beide sehr zügig unsere Zimmer beziehen. Mit etwa 1400 Personen ist die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft nicht gerade übersichtlich. Lange Schlangen am Fahrstuhl sind obligatorisch, das Verlaufen im Tunnel ebenso. Dennoch ist die Meisterschaft bestens organisiert. Am Abend fand die offizielle Eröffnung statt.

Ich begab mich am Nachmittag in ein Lebensmittelgeschäft (ca. 1 Kilometer vom Hotel entfernt) und musste feststellen, dass zahlreiche seltsame Gestalten mit massig Alkohol anzutreffen waren, also unterwegs. Wie immer, war ein Kommentar. Seltsam, war mein Kommentar. Virginia startet die morgige Doppelrunde mit Weiß gegen Michela Manco (Tegernsee, DWZ: 1773). Es wird schwer, versuchen wir das Unmögliche.

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