Die Seeschlange von Adam Popovics

Brillant agierten die Schachspieler der TSG Neuruppin am Sonntag / Drei Siege zum Heimspiel-Auftakt

NEURUPPIN (mj) – Verkehrte Welt bei der TSG Neuruppin. Am zweiten Spieltag gewannen alle drei Mannschaften. „Überraschend ist das schon, dass es so geschmeidig läuft“, freut sich TSG-Präsident Karsten Neumann über den perfekten Saisonstart.

Zum Brandenburg-Derby reiste Empor Potsdam in Bestbesetzung an, Neuruppin konnte auch die stärkste Acht ans Brett bringen. Andreas Gropp eröffnete den Punktereigen am achten Brett mit einem Weiß-Sieg, gerade einmal etwas über zwei Stunden waren gespielt. Thomas Heuer trug in der Folge mit einem Remis einen wichtigen halben Punkt bei. Dann ging es Schlag auf Schlag. Ralf Schöne verwertete mit Weiß seinen Mehrbauern sicher. Auch Walter Schatz erzielte einen ganzen Punkt, indem er die vielen kleinen Fehler seines Gegners ausnutzte, so dass Neuruppin mit 3,5:0,5 in Front lag. Ferenc Bereboras Erfolg bedeutete schon den Mannschaftssieg. Zwar verlor in der Folge Lajos Györkos, da der Gegner gekonnt ins Endspiel abwickelte, doch Ralf-Axel Simon sorgte für den Neuruppiner Zähler nach etwas über vier Stunden. Nur noch die Partie von Adam Popovics am Spitzenbrett lief dann. Zwar hatte Popovics mit Dame und zwei Bauern gegen Turm und Läufer ein offensichtlich gewinnbares Endspiel erreicht. Doch der Gegner verteidigte sich hartnäckig und umsichtig. Nach über 170 Zügen und sechs Stunden und 45 Minuten endete die Partie doch unentschieden. „Da haben wir heute eine richtige Seeschlange gesehen“, so Karsten Neumann und spielte auf die extrem vielen Züge an. Mit dem 6:2-Erfolg bleibt die TSG verlustpunktfrei und bekleidet den zweiten Rang.

In der Landesklasse wartete mit dem USV Potsdam III ein unbekannter Kontrahent auf die Neuruppiner. Nico Nobilis und Pierre Neumann konnten in ihren Partien keine bedeutungsvollen Vorteile erzielen, so dass die Partien jeweils unentschieden endeten. Sabine Wendorf gelang dann ein glatter Sieg, ebenso Guido Giese, der von einem kapitalen strategischen Fehler des Gegners profitierte und diesen Vorteil druckvoll zum Punkt brachte. Zwar verlor dann Hilmar Schönbeck, da er einen Zwischenzug übersah, doch Helge Biemann punktete sicher. Es liefen noch zwei Partien, so dass die TSGer einen halben Punkt für den Mannschaftssieg benötigten. Donald Schuckar stand schwierig, Richard Wagner ebenso. Doch letztgenannter gewann kurz vor Ende eine Figur – Sieg. Zwar verlor Schuckar, doch der Sieg insgesamt bedeutete zwei weitere Punkte für das Team um Mannschaftsleiter Guido Giese. Die TSG II rangiert auf Tabellenplatz 2.

Nach dem spielfreien Saisonauftakt empfing das dritte TSG-Team Caissa Falkensee II. Dass die TSG schon länger auf die Jugend setzt, ist bekannt. Am Sonntag steuerten alle drei Jugendlichen die wichtigen Einzelsiege bei. Tim Neumann  – er war einer von ihnen – gewann im Schnelldurchlauf, nachdem er zwei Leichtfiguren gewann. In der Zwischenzeit einigte sich Karsten Neumann aufgrund weniger Ideen auf Remis, auch Wolfgang Röllig kam zur Punkteteilung. Dann machte Familie Halle – ebenfalls noch jung – im Doppelpack ernst. Sowohl Waldemar als auch Viktor überspielten ihre Gegner glatt und siegten sicher. Mit einem weiteren Remis von Reinhard Karbstein am dritten Brett war der Sieg sichergestellt. Martin Pekrul kam etwas glücklich auch zum halben Punkt, während Mathias Jäkel in eindeutiger Gewinnstellung einen Fehlzug machte, wodurch die gesamte Stellung zusammenfiel. Durch den 5:3-Erfolg belegen die Neuruppiner Platz drei bei einem Spiel weniger in der Regionalklasse Nord.

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