Zweite und dritte Mannschaft verlieren hoch
BERLIN / FALKENSEE / ORANIENBURG (mj) – Ein gemischtes Wochenende erlebten die Neuruppiner Schachspieler. Während das Oberliga-Team wiederholt gewinnen konnte, mussten sich die zweite und dritte Vertretung geschlagen geben.
Als klarer Favorit startete die erste TSG-Mannschaft in ihr Auswärtsspiel beim dritten Team der Schachfreunde Berlin. So trat der Gastgeber lediglich mit zwei Spielern aus dem Stammachter an. „Doch zwischenzeitlich wurde es noch ziemlich eng und spannend“, berichtete Andreas Gropp, der aus der Eröffnung nicht genug herausholen konnte, so dass der Punkt geteilt wurde. In der Folge überzeugte Adam Popovics, der am Spitzenbrett einen eindrucksvollen Sieg erzielte. Durch ein Remis von Ralf Schöne mit Schwarz sowie einem sicheren Sieg von Ferenc Berebora war die 3:1-Führung perfekt. Gropp: „Alles sah gut aus, kein TSG-Spieler stand wirklich schwierig.“ Doch plötzlich fielen die Stellungen von Thomas Heuer und Ralf-Axel Simon zusammen. Während sich Gropp die Niederlage von Heuer nicht erklären konnte, machte Ralf-Axel Simon wohl einen groben Fehler mit Materialverlust. Somit stand es 3:3, der Mannschaftskampf war wieder ausgeglichen. Ersatzspieler Donald Schuckar schaffte es, in ein ausgeglichenes Turmendspiel zu kommen – Punkteteilung. Somit war es Lajos Györkos vorbehalten, mit einem Weißsieg den Mannschaftserfolg sicherzustellen. „Das war souverän, die bessere Stellung hat Lajos gut zu Ende gespielt“, berichtete Gropp. Die Neuruppiner rutschten aufgrund des knappen Sieges auf den dritten Tabellenplatz ab, können aber so gut wie sicher ein weiteres Jahr für die Oberliga planen.
Bedrohlich wird die Lage für die zweite Mannschaft der Neuruppiner. „In Falkensee lief wenig zusammen“, so Mannschaftsleiter Mathias Jäkel. Mit Richard Wagner (verhindert) und Donald Schuckar (1. Mannschaft) fehlten zwei etatmäßige Kräfte. Jäkel: „Das darf aber nicht die Ausrede sein, gerade, weil es gut losging.“ Pierre Neumann neutralisierte das Falkenseer Spitzenbrett recht problemlos. Nico Nobilis kam in der Folge jedoch nicht richtig in Schwung, so dass diese Partie ebenfalls mit einer Punkteteilung endete. In der Folgezeit waren die Neuruppiner recht zuversichtlich. Sowohl Sabine Wendorf als auch Mathias Jäkel hatten etwas bessere Stellungen. Doch was folgte, waren mehrere Niederlagen. Wolfgang Röllig verlor einen Turm und die Partie, Waldemar Halle geriet in einer taktisch geprägten Stellung in eine Damenfesselung. Auch Mathias Jäkel vermochte es nicht, die etwas bessere Partieanlage in Punkte umzumünzen. Einen Läufereinschlag übersah der 25-Jährige, in deren Folge das Endspiel verloren war. Der Falkenseer Sieg stand schon fest, als Hilmar Schönbeck sich ebenfalls geschlagen geben musste. Letztlich endete der Mannschaftskampf mit zwei Unentschieden. Sabine Wendorf lehnte mehrfach das Remisangebot des Gegners ab, letztlich blieb es jedoch beim halben Punkt. Bravurös agierte Viktor Halle, der dem deutlich stärkeren Gegner einen halben Punkt abnahm. „Das Ergebnis geht schon in Ordnung, die letzten vier Spieltage werden spannend und wichtig“, so Jäkel.
Als Kellerkind quält sich weiter das dritte Team, das auch nach dem fünften Spieltag ohne Sieg bleibt. Bei Oranienburg IV gab es wenig zu holen, zu erfahren und zu stark sind die Kreisstädter. Die Neuruppiner gaben wiederum der Jugend die Chance, Wettkampferfahrung zu sammeln. Karsten Neumann am Spitzenbrett, die restlichen sieben Spieler waren zwischen 11 und 15 Jahre alt. Neumann eben selbst war es, der den einzigen vollen Punkt ergatterte. Hinzu kam in absolut ausgeglichener Stellung ein halber Punkt von Marius Wieduwilt. Die Partien von Bastian Woidt, Luise Wöhlke, Dominic Seidel, Virginia-Atlanta Pietsch, Lars Kernchen und Lena Kernchen gingen noch verloren. „Wirklich toll spielte Lena, die mit Mehrfigur ein dreizügiges Matt übersah“, so Neumann und ergänzte gar nicht enttäuscht: „Die moralische Siegerin war Lena bereits. Jetzt geht es darum, die Vorteile auch in Punkte umzusetzen.“